Siebenbürgisch-Sächsische Stiftung
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Die Gründer

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Ernst Habermann

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Hans-Christian Habermann

Ernst Habermann wurde am 2. August 1903 in Hermannstadt geboren. Die Familie besaß damals die von seinem Großvater, Johannes Habermann, gegründete Hermannstädter Dampfbrauerei und gehörte zu den wohlhabenden Familien der Stadt. Der Großvater war ein erfolgreicher Unternehmer. Sein Beispiel und die Überzeugung, die Pflicht zu haben, das Werk der Vorfahren weiterzuführen, prägten Ernst Habermann.

In den Jugend- und Schuljahren in Hermannstadt und während der Gymnasialzeit in Kronstadt entwickelte sich seine feste Bindung an die siebenbürgische Heimat. Das Studium der Volkswirtschaft in München, mit den für einen jungen Menschen aufwühlenden Erlebnissen in den Wirren nach dem Ersten Weltkrieg, formten ihn und festigten seine Volkszugehörigkeit. Schon in den ersten Jahren der Berufstätigkeit begann er ein Handels- und Fabrikationsunternehmen aufzubauen, das dann vor und während des Zweiten Weltkriegs weit über die Grenzen Rumäniens hinaus wuchs.

Die Zeit nach dem Zusammenbruch im August 1944 brachte Ernst Habermann und seiner Familie die Gefahr der Verfolgung und der Deportation, die alle Deutschen in Rumänien traf. Fast ein Jahr lang lebte die Familie im Untergrund, bevor im Mai 1947 die Flucht gelang. Es ist bezeichnend für Ernst Habermann, dass er während des Krieges verfolgten Menschen geholfen hat und dass dann gerade diese ihn und seine Familie unterstützt haben, das Land zu verlassen.

Im Alter von 44 Jahren wagte er im freien Westen einen Neubeginn, baute eine Firmengruppe auf und etablierte sich in harter Arbeit erneut als Unternehmer. Sein Herz war aber in der alten Heimat geblieben. Die Liebe zu dem kleinen Stamm der Siebenbürger Sachsen beherrschte seine Gedankenwelt bis zu seinem Tod am 26. November 1987. Er war stolz auf die Standhaftigkeit der Siebenbürger Sachsen, ihren Fleiß, ihre kulturellen Leistungen und ihren Zusammenhalt über die Jahrhunderte hinweg.

Dem Unternehmer Ernst Habermann schwebten siebenbürgisch-sächsisch geprägte, in der neuen Heimat anzusiedelnde wirtschaftliche Gründungen vor. Eine siebenbürgische Bank und siebenbürgische Betriebe wollte er errichten; das alles mit dem Ziel ein „Unternehmen Siebenbürgen“ zu schaffen. Dieses sollte, zusammen mit den anderen von den Landsleuten und der Landsmannschaft ins Leben gerufenen Institutionen, den Altenheimen, den Siedlungen, dem Siebenbürgischen Museum auf Schloss Horneck usw. dem Zusammenhalt der Siebenbürger Sachsen dienen. Er wollte helfen, die siebenbürgisch-sächsische Kultur zu erhalten, ihren Fortbestand sichern. So entstand die von ihm 1979 gegründete Siebenbürgisch-Sächsische Stiftung.

Der Anfang war schwer, weil – so schön der Gedanke auch war – es lange Zeit gedauert hat, bis der Sinn dieser Institution hinaus getragen und von den Landsleuten angenommen wurde. Im Laufe der Jahre wurde die Bedeutung der Stiftung erkannt, was daran abzulesen ist, dass immer mehr Zustiftungen erfolgten. Die Siebenbürger Sachsen dürfen heute stolz darauf sein, eine eigene Institution zu haben, die nicht auf Gelder der öffentlichen Hand angewiesen ist, um Kulturgut zu erhalten und um für die Landsleute in der alten wie in der neuen Heimat hilfreich zu sein.

Ernst Habermann lebt nicht mehr. Seine Siebenbürgisch-Sächsische Stiftung wird weiter wirken.

Hans-Christian Habermann
Vorsitzender des Stiftungsrats