Durch die massive Aussiedlung der Siebenbürger Sachsen beginnend mit dem Jahr 1990 aber auch durch die Auswirkungen der politischen Ereignisse der letzten sechs Jahrzehnte in Rumänien hatte die siebenbürgisch- sächsische Volkskultur große Verluste erlitten. Über Generationen bewahrter Hausrat und alte Arbeitsgeräte, ja selbst der kostbare Trachtenschmuck wurden einfach liegen gelassen, verschleudert und sogar zerstört. Nur in seltenen Fällen gelangten solche wertvolle Zeugnisse der Alltagskultur in öffentliche Sammlungen.
Mit der Wanderausstellung „Siebenbürgisches Kulturerbe am Leben erhalten“ wurde deshalb in Deutschland und in Siebenbürgen auf eine wichtige Aufgabe hingewiesen, die die Siebenbürgisch-Sächsische Stiftung gleich nach der politischen Wende von 1989 wahrgenommen hat: die Rettung und Sicherung erhaltenswerter beweglicher Kulturgüter.
Ein Anliegen der Stiftung: Sicherung und Präsentation
Parallel zum Projekt des Siebenbürgisch- Sächsischen Kulturrats Sammlung und Aufbewahrung von dinglichem Kulturgut sowie dokumentarischem Schrifttum aus gemeinschaftlichem und individuellem Besitz, das von Regierungsstellen der Bundesrepublik Deutschland gefördert wurde, hat die Stiftung eine vom Siebenbürgischen Museum Gundelsheim in die Wege geleitete Aktion – Sicherung und Dokumentation des beweglichen Kulturgutes vorwiegend aus dem ländlichen Bereich – finanziell unterstützt.
So konnte schon bis Juni 1991 Kulturgut aus 188 Gemeinden dokumentiert werden. Im weiteren Verlauf wurden mehr als 200 Gemeinden erfasst. Es folgten begleitende Erhebungen, die über Aussagen zu Herkunft, Funktion und sozialer Zuordnung der musealen Gegenstände hinausgehen und die das Siebenbürgische Museum Gundelsheim in Zusammenarbeit mit den Partnermuseen in Kronstadt und Hermannstadt durchgeführt hat. Dabei wurden Daten zur Ortsgeschichte gesammelt sowie solche, die traditionelle Architektur, bäuerliche Arbeit, Handwerk, Hausindustrie, Mobiliar und Tracht, den Ablauf von Bräuchen und die Organisation des gesellschaftlichen Dorflebens betreffen.
Die schwerpunktmäßig im Repser Land, im Burzenland und im Altland durchgeführte Dokumentation wurde in den Jahren 1995 bis 2000 von der Siebenbürgisch-Sächsischen Stiftung logistisch unterstützt, indem sie ihren Kleinbus dem Forschungsteam so oft als nötig zur Verfügung stellte. So konnte eine effektive Feldforschung auch in den entlegensten Ortschaften vonstatten gehen.
Die Stiftung finanzierte gleichzeitig den gezielten Ankauf repräsentativer musealer Objekte. Dorfbewohner, die bereit waren, Heimtextilien, Trachten und Hausrat an das Museum in Gundelsheim und ab 1992 an das Kirchenburgmuseum in Tartlau abzugeben, konnten aus Stiftungsmitteln symbolisch „entschädigt“ werden.
Um bloß ein Beispiel zu nennen: Auf solche Art konnte nicht nur eine fast vollständige Sammlung von Viehbrandzeichen, Hofmarken und Speckzeichen aus Siebenbürgen angelegt, sondern auch die einzigartige Dokumentation „Abbildung der in den sächsischen Ortschaften bestehenden Viehbrandzeichen, nach Stühlen und Distrikten geordnet“ (Hermannstadt, 1826) erworben werden.
Auch die Sicherung dinglichen Kulturguts im städtischen Bereich ist gelungen. Immer wieder stieß man unerwartet auf Sammlungsgegenstände von künstlerischem oder dokumentarischem Wert. Auf diese Weise wurden auch Werke namhafter Maler wie Hans Mattis-Teutsch, repräsentative Stücke sächsischer Zierkeramik, Fayence aus Batiz, Zinngießerarbeiten verschiedenster Art und seltenes Glas (z.B. der geschliffene Pokal aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit der Inschrift „Vivat Cronstadt“) erworben.
Eine andere Gattung gesicherten Kulturguts besteht aus Zeugnissen der Entwicklung des Handwerks, der Zünfte und der frühen Industrie. Dazu gehören „Zunftaltertümer“, Satzungen und Statuten z.B. der Heltauer Wollweber, der Dreschmaschinenvereine, der „Portland-Zement-Fabrik Kugler & Cie“ in Kronstadt und Unikate wie die Mustermappe „Sommer- & Winterkollektion Nr. 4/1891“ der Firma Wilhelm Scherg in Kronstadt. Besondere Aufmerksamkeit galt den „Lager- arbeiten“ aus der Zeit der Russlanddeportation bzw. aus den rumänischen Zwangslagern für politisch verfolgte Landsleute.
Die so erworbenen Gegenstände bleiben Stiftungseigentum und wurden den oben genannten Museen als Leihgabe anvertraut. Aus mehr als 80 Ortschaften konnte bedrohtes Kulturgut gesichert werden. Dabei vertrat man den Standpunkt, dass diese Kulturgüter im Land, d.h. in Siebenbürgen bleiben sollen, was nicht nur im Sinne von Geschichte und Tradition liegt, sondern auch nach rumänischem Recht, einschließlich dem neuen Gesetz für den Schutz des nationalen Kulturgutes, vorgeschrieben ist. Gleichzeitig wurden auch die Eigentums- und Verfügungsrechte der Kirche, der Nachbarschaften und der Bruderschaften respektiert.
Um die Sammlung zur Agrar- und Handwerksgeschichte in Bachenau (eine Außenstelle des Siebenbürgischen Museums Gundelsheim) sinnvoll zu ergänzen, wurden repräsentative Exponate erworben und aufgrund von Sondergenehmigungen des rumänischen Kulturministeriums nach Deutschland gebracht.
Umlagerung nach Tartlau
Die erworbenen Objekte wurden zunächst in mehreren Sammelstellen gelagert, um sie vor Diebstahl und Wandalismus zu schützen. Angesichts der zunehmenden Einbrüche in Kirchen und öffentlichen Institutionen bestand für die Sammelstellen in Kerz, Urwegen, Meeburg, Halvelagen und Henndorf keine Sicherheitsgarantie mehr.
Deshalb erhielt eine der größten und bedeutendsten Wehranlagen Siebenbürgens, die Kirchenburg in Tartlau, eine neue Bestimmung als zentrales Sammellager für bewegliches Kulturgut aus dem sächsischen Siedlungsgebiet. Die Umlagerung von Objekten aus den genannten Sammelstellen und anderen Ortschaften gilt heute als abgeschlossen.
Auf Initiative der Fachleute des Siebenbürgischen Museums Gundelsheim wurden in Tartlau in mehreren ehemaligen Vorratskammern, die als Lagerräume geeignet waren, vor allem in der „Alten Schule“, Messungen zur Temperatur und Luftfeuchtigkeit vorgenommen. Die Lagerung von Pelzen, Leder- und Holzgegenständen setzte konservatorische Maßnahmen voraus. Neuzugänge, vor allem gefasste („bemalte“) Möbel, kamen in eine Art Quarantäne. Gab es anfangs dafür nur einen Raum, der während der Belagerung der Kirchenburg als Kapelle und Schule gedient hatte, so gibt es heute bereits neun Kammern des Innenhofes für den gleichen Zweck. In einigen dieser Depots wurden gefasste Möbel und landwirtschaftliche Geräte abgestellt, die bis 1993 in Kerz zwischengelagert waren.
Geräte des bäuerlichen Handwerks aus Holz wurden mechanisch, vorwiegend mit temperiertem Wasserstrahl gereinigt und danach mit Holzschutzlasuren imprägniert. In anderen Kammern wurden Textilien gelagert, nachdem sie, wenn nötig, mit neutralem Waschpulver gereinigt worden waren. Die Tartlauerin Hermine Bilintzki brachte als Angestellte des Ethnographischen Kreismuseums Kronstadt ihre Erfahrungen ein und besorgte das Waschen und das Einlagern der Textilbestände. Zum Schutz vor Mottenbefall wurde, wie auch bei den Kirchenpelzen, Zedernholz bzw. Zedernholzöl verwendet.
Metallregale wurden mit Unterstützung der Stiftung aus Deutschland nach Tartlau transportiert. Alle chemischen Substanzen sowie diverse technische Hilfsmittel (z.B. Thermohydrographen für die Dauerkontrolle der Raumtemperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit, Weinbergspritzen zum Imprägnieren von Holz und Kleingerät) wurden ebenfalls aus Mitteln der Stiftung gekauft.
Neue Möglichkeiten eröffneten sich auch für den Ausbau des Kirchenburgmuseums, nachdem die Stiftung im März 1992 die Patenschaft für die Kirchenburg Tartlau übernommen hatte. Es wurden langfristige Lösungen angeregt. Das hier gelagerte dingliche Kulturgut soll sowohl für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, als auch für die wissenschaftliche Aufbereitung zur Verfügung stehen.
Museum in der Kirchenburg
Das Kirchenburgmuseum in Tartlau, dessen Entstehung mit dem Namen der 1992 verstor- benen Pflegerin siebenbürgisch- sächsischer Volkskunst Herta Wilk untrennbar verbunden ist, wurde in den letzten Jahren auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Verglichen mit anderen sächsischen Heimatmuseen oder Dauerausstellungen ( Michelsberg, Heltau, Reußmarkt, Großau, Deutschkreuz, Bodendorf, Deutsch-Weißkirch, Jaad) kann Tartlau eine wesentlich größere Besucherzahl aufweisen. Dies ergibt sich aus dem architektonisch originellen Stellenwert der Kirchenburg Tartlau im gesamten System der sächsischen Wehranlagen. Die zuständige Kirchengemeinde und die Siebenbürgisch-Sächsische Stiftung bemühen sich sowohl um eine Erweiterung des Museums und attraktivere Präsentation als auch um einen optimalen Zugang für den Besucher. Das bedeutet auch, dass geregelte Öffnungszeiten und Führungen gewährleistet werden. Für eine publikumswirksame Präsentation der Exponate, vor allem der Burzenländer Bauernfesttracht, wurden von der Stiftung entsprechende Vitrinen bereitgestellt, Saaltexte ausgearbeitet und eine zweisprachige Objektbeschriftung vorgenommen.
Fachleute arbeiten an der Umsetzung eines Beschlusses des Stiftungsrates, der darauf ausgerichtet ist, nach Abschluss der Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten einen möglichst großen Teil der Wehranlagen für Besucher unmittelbar zugänglich zu machen und anschaulicher zu gestalten. Auf diese Weise soll den Besuchern ein vollständigeres Bild der sächsischen Volkskultur geboten werden. Dank der Vielfalt der verfügbaren Sammlungsgegenstände ist dies leicht umzusetzen.
Für die Ausstellung einiger Großexponate zur Entwicklung des Ackerbaus, des Obst- und Weinbaus und diverser Bereiche des bäuerlichen Handwerks wurden geeignete Räume im Erdgeschoß nahe am Eingang zum Innenhof verwendet. Neu angebrachte Schilder machen den Besucher auf folgende bereits zugängliche Ausstellungsabschnitte aufmerksam: „Geräte für den Wein- und Obstbau“, „Dorfschmiede aus Taterloch“, „Handwerksgerät für die Hanfverarbeitung“ (Seilerei), „Landwirtschaftliche Geräte“. Im ersten dieser Räume befinden sich eine Pressbalkenkelter aus Kleinprobstdorf, eine Spindelkelter aus Urwegen, eine Quetschmühle für Obst sowie eine Schraubenpresse aus dem Burzenland. Die Hanfverarbeitung wird unter anderem durch einen Spannkarren und eine vierhakige Seilschlagmaschine mit Lehren (Leithölzern) aus Hamruden veranschaulicht.
Einige Kammern im Obergeschoß auf dem Weg zum Wehrgang eignen sich ebenfalls für eine museale Nutzung, z.B. für die Präsentation einer Bauernwohnstube. Dazu boten sich besonders die gefassten Möbel aus Urwegen an. Diese Schreinereierzeugnisse mit blauer Grundfarbe und „gefladerten“ Randmotiven (Umrahmungen) entstanden zum Teil unter dem Einfluss der im 18. Jahrhundert aus Österreich eingewanderten Landler, die sich auch im benachbarten Großpold niedergelassen haben. In der „Wohnstube“ werden auch „Almereien“ (Wandnischenschränke) und „Krügelrähmchen“ aus anderen sächsischen Malzentren, z.B. aus Nordsiebenbürgen und aus der Repser Gegend, gezeigt. Gebrauchs- und Zierkeramik bzw. Einzelkacheln, die in Tischvitrinen ausgestellt sind, vervollständigen das Bild der Wohnkultur der Siebenbürger Sachsen.
Der ebenfalls aus Urwegen stammende große „doppelte“ Webstuhl, der traditionsgemäß von Weihnachten bis Ostern in Betrieb war, musste wegen Platzmangel zusammen mit den Geräten für das Spinnen, Spulen und Haspeln in einer benachbarten Kammer aufgestellt werden.
Die „Alte Schule“ mit ihren Fresken aus dem 17./18. Jahrhundert stellt eine weitere Attraktion dar. Ihre museale Nutzung wurde bereits ins Auge gefasst. Einerseits eignet sich dieser großzügig angelegte Raum für die Inszenierung einer Dorfschulklasse, andererseits können hier für die Raumgestaltung des siebenbürgischen Bauernhauses repräsentative Schreinerarbeiten nach morphologischen und funktionellen Gesichtspunkten (z.B. Behältnis- und Plattformmöbel) gezeigt werden. Es besteht die Möglichkeit, einmalige Exponate aus Meeburg und Katzendorf, den bekannten Möbelmalzentren Siebenbürgens, auszustellen.
Ein weiteres Projekt wäre die Restaurierung der Wandmalereien der „Alten Schule“, deren Freskeninschrift mit ihren anschaulichen Randornamenten leider beschädigt wurde, als man in den 70er Jahren Stromleitungen in diesem Raum verlegte.
Restaurierung von Kunstgegenständen und dinglichem Kulturgut
Die während der Sicherungsfahrten zu Beginn der 90er Jahre gesammelten Objekte der Sachkultur, durch welche die Bestände der Museen in Gundelsheim und Tartlau bereichert wurden, befanden sich überwiegend in einem guten Zustand. Ausnahmen bildeten die vom Holzwurm befallenen Gegenstände sowie die von Motten beschädigten Kirchenpelze und so genannten „Brustlatze“. Die Argumente für deren kostenaufwändige Restaurierung waren nicht immer zwingend. Wo der Schädlingsbefall für das Umfeld gefährlich werden konnte, musste man notgedrungen auch die Vernichtung einiger Sammlungsgegenstände hinnehmen.
Natürlich wurden auch Spitzenerzeugnisse des Kunstgewerbes gesichert, die restaurierungsbedürftig waren. Auch für solche Fälle fand man bei der Stiftung Entgegenkommen. Die Aufträge wurden gewöhnlich an Fachleute in Siebenbürgen erteilt, z.B. für einen seltenen Teller aus Keisd mit heller Grundfarbe und Wellenrand aus dem Jahr 1800; ferner für die vom Siebenbürgischen Museum Gundelsheim erworbene Keramiksammlung „Hanni und Michael Markel“ und für die kupferne Bruderschaftskanne aus Reußmarkt, bei der während der Restaurierung eine gepunzte Inschrift zum Vorschein kam:
Der Kupferschmied muss wohl ein Ungar gewesen sein. Die fehlerhafte Schreibweise wurde deshalb mit sic = (!) gekennzeichnet. Die Inschrift ist für die Erforschung der sozialen Strukturen im ländlichen Bereich des sächsischen Siedlungsgebietes besonders relevant.
Im Herbst 2003 wurden in den Werkstätten des Karlsburger Kreismuseums drei Henkelkännchen aus Glas (Herkunft: Porumbacu de Sus/ Porumbach und Cirtisoara/Kleinkerz) hochprofessionell wiederhergestellt. Sie sind für das Tartlauer Kirchenburgmuseum bestimmt.
Figurenwerk des Stundturms in neuem Glanz
Eine umfassende Maßnahme, an der sich in den Jahren 1998/99 auch die Siebenbürgisch- Sächsische Stiftung beteiligte, indem sie den Kauf diverser chemischer Mittel finanzierte, war die Restaurierung des Figurenwerks des Stundturms in Schäßburg. Gleichzeitig unterstützte die Stiftung auch die Einrichtung einer Restaurierungswerkstatt für Metallgegenstände im Schäßburger Stadtmuseum.
Die Symbolgestalten des Figurenwerks, die die sieben Tage der Woche versinnbildlichen, wurden in Hermannstadt in den Werkstätten des Brukenthalmuseums restauriert. Zunächst wurden die alten Farbschichten untersucht. Aufgrund chemischer Analysen konnten zu der organischen bzw. anorganischen Herkunft und Zusammensetzung der Farben sowie zur Dicke der einzelnen Malschichten eindeutige Schlüsse gezogen werden. Dabei wurde festgestellt, dass die Originalfarbe anlässlich späterer Eingriffe weitgehend entfernt und die Farben ohne Kreidegrund direkt auf Holz bzw. auf eine Schutzschicht aus Knochenleim aufgetragen waren. Die Holzplastiken waren sowohl von zu großer Feuchtigkeit oder Trockenheit als auch durch überhöhte Lichteinwirkung stark beschädigt. Man kam hierbei zu der Erkenntnis, dass die mit zinnoberhaltiger Schutzfarbe bemalten alchimistischen Symbole, die die Götterfiguren jeweils krönen, wahrscheinlich bei einer späteren Reparatur oder Bemalung hinzugefügt.
Nicht zuletzt: Bekämpfung der Holzschädlinge
Die Stiftung hat früher schon Projekte zur Schädlingsbekämpfung gefördert, z.B. die Entfernung des Hausschwammes in der evangelischen Kirche in Stein bei Reps. Als festgestellt wurde, dass auch in der Tartlauer Kirchenburg Holzbauteile und einige dort gelagerte Sammlungsgegenstände von Schadinsekten befallen sind, hat der Stiftungsrat eine Untersuchung dieser Sachlage veranlasst und finanziert. Mit der Erstellung eines Gutachtens wurde die Fachhochschule Eberswalde (Brandenburg) beauftragt, deren Fachleute für Holztechnik anhand der eingesandten Proben von Schadstücken, Käfern und Fraßmehl die Insektengattungen und deren Biologie genau bestimmen konnten. Aufgrund ihrer Angaben wurde die Strategie zu deren Bekämpfung ausgearbeitet und ausführende Firmen und Lieferanten von geeigneten Bekämpfungsmitteln empfohlen. Im Herbst 2003 konnte diese Aktion in der Tartlauer Kirchenburg unter fachmännischer Aufsicht erfolgreich durchgeführt werden.
Weitere Sanierungs- und Restaurierungsprojekte stehen ins Haus. Sie zeugen davon, dass die Entscheidungsträger der Siebenbürgsich- Sächsischen Stiftung München kontinuierlich und auf unbürokratische Weise bemüht sind, die im Stiftungshaushalt verfügbaren Mittel gezielt in Siebenbürgen zu verwenden, vor allem dort, wo die Stiftung eine Patenschaft ausübt. Dies spricht auch für Engagement und gute Zusammenarbeit mit Museumsfachleuten in Deutschland und in Rumänien. Jedenfalls darf man seine Anerkennung darüber äußern, dass, wie wir hier ausgeführt haben, nicht einseitig nur „alte Mauern“ restauriert werden, sondern auch die Rettung und gewissermaßen lebendige museale Verwertung einzelner Stücke der siebenbürgisch- sächsischen Volkskultur im Blickfeld bleibt. Wir sind froh darüber, dass die Stiftung uns dabei unterstützt, wann und wo es nötig ist, Werte vor dem Verlust zu bewahren.
Dr. Volker Wollmann